Rosa Janku
geb. Netuschil
Bedienerin. Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Rosa Janku (geb. Netuschil) wurde am 10.8.1882 in Wiska (Böhmen) geboren. Sie arbeitete als Bedienerin am Bahnhof Heiligenstadt (Wien-Döbling).
Verbindung mit einer Widerstandsgruppe
Rosa Janku stand in Verbindung mit der Widerstandsgruppe um die aus Frankreich nach Wien als Fremdarbeiter zurückgekehrten österreichischen KommunistInnen.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 26. 8. 1943 wurde Rosa Janku verhaftet und am 1. 11. 1944 gemeinsam mit Rudolf Follner (hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 5.12.1944 wurde sie im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus dem Urteil
„Während der deutsche Soldat im Sommer 1943 an der Front im schwersten Kampfe stand, hat die Angeklagte Janku davon Kenntnis erlangt, dass ein kommunistischer Funktionär [Ludwig Beer] in Wien seine unterirdische Wühlarbeit betrieb, insbesondere Verbindung zu Gesinnungsgenossen suchte, die Lieferung zersetzender Flugschriften ankündigte und schließlich auch verteilte. Sie hat ihm in Verbindung zu dem ihr als Marxisten bekannten Follner verschafft und zu diesem Zwecke ihre Wohnung zur Verfügung gestellt. Dabei wusste sie, dass sie durch ihre Vermittlung der Bekanntschaft der von Beer erstrebten Ausweitung seiner kommunistischen Gruppe diente. Sie hat aus marxistischem Solidaritätsgefühl gehandelt.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich ihr Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien